Mein pädagogisches Credo als Lehrer
Ich unterrichte Erwawachsene
Problem: Erwachsene haben es verlernt, selbstverantwortlich zu lernen,
zumindest in den "bildungsfremden Schichten".
Erwachsene müssen es erst wieder lernen zu lernen ("lebenslanges Lernen")
Erwachsene haben eine Aversion gegen schulisches Lernen.
Also muss ich als Lehrer hier sehr sensibel und kreativ sein.
Die wichtigste Konsequenz daraus ist, dass die Lernaktivität
der Teilnehmer nicht in der Schule, sondern zu Hause ist.
Der Schulunterricht animiert, zu Hause und im Alltag zu lernen.
Frauen lernen anders als Männer
Frauen sind offensichtlich lernwilliger und disziplinierter.
Doch ich will hier keine "Gender-Lernpsychologie" anregen.
Was aber für den Unterricht wichtig ist:
Männer wollen nicht, dass Frauen sie bildungsmäßig überholen.
Hier können Männer sehr repressiv gegenüber ihren Frauen sein,
ihnen die Teilnahme am Unterricht erschweren und verbieten.
Spielerisches Lernen
Lernen funktioniert nachhaltig nur spielerisch.
Erwachsene haben Hemmungen zu spielen.
Das ist für sie eher kindisch.
Das ist der Spagat als pädagogische Herausforderung.
Erwachsene lernen praxisorientiert
Sie wollen nicht abstrakt "für das Leben lernen",
sondern um konkrete Probleme zu lösen.
Erwachsene stehen schon mitten im Leben.
Viele Erwachsenenthemen sind für eine Schule tabu
wie Sexualität, Scheidung, nachhaltige Liebe.
Erwachsenenbildung dient meistens der Wirtschaft
(Kompetenz als Wirtschaftsteilnehmer wie Konsument),
aber nicht dem ganzen Leben.
Leider ist Erwachsenenbildung meist kopflastig,
nicht körperorientiert und meidet Emotionen,
umgeht spirituelle Themen.
Sprachunterricht für Erwachsene muss lösungsorientiert sein,
den Teilnehmer als ganzen Menschen erfassen.
Klassen-Sprecher(in)
Wir sollten in den Klassen anregen, dass die TN
eine Person als Klassen-Sprecher(in) wählen.